
Während meiner Ferien bin ich dieser Frage nachgegangen und habe in den beiden Büchern „Der Fiat Standard“ und „Der Bitcoin Standard“ von Saifedean Ammous interessante Einblicke in unser Geldsystem gewonnen.
In Zeiten von Inflation, Negativzinsen und geopolitischer Unsicherheit stellen sich viele Unternehmen und vermögende Privatpersonen die Frage, wie sie hohe Barreserven sinnvoll nutzen können. Eine zunehmend diskutierte Option: die Investition in Bitcoin. Doch ist das eine kluge Entscheidung?
Pro Bitcoin-Investition: Schutz vor Geldentwertung
Befürworter sehen Bitcoin als „digitales Gold“ – ein knappes Gut mit einer festen maximalen Menge von 21 Millionen Einheiten. In einem Umfeld, in dem Zentralbanken unablässig Geld drucken, erscheint Bitcoin als potenzieller Inflationsschutz. Zudem ist der Zugang zu Bitcoin global, die Transaktionskosten sinken kontinuierlich, und immer mehr institutionelle Investoren steigen ein.
Das brasilianische Unternehmen Méliuz, das an der Börse notiert ist, hat bekannt gegeben, dass es Bitcoin im Wert von 10 % seiner liquiden Mittel erworben hat. Laut lokalen Medien erfolgte die Investition am 6. März 2025. Insgesamt kaufte Méliuz 45,72 BTC für 4,1 Millionen US-Dollar, was einem durchschnittlichen Kaufpreis von 90.296 US-Dollar pro Bitcoin entspricht. Damit ist das Unternehmen das erste börsennotierte Unternehmen in Brasilien, das Bitcoin als strategische Reserve hält.
Contra Bitcoin-Investition: Volatilität und Unsicherheit
Gleichzeitig bleibt Bitcoin volatil: Preisschwankungen von 10 % an einem Tag sind keine Seltenheit. Für Unternehmen oder Anleger, die Stabilität und Liquidität benötigen, kann dies ein erhebliches Risiko darstellen. Hinzu kommt die regulatorische Unsicherheit – Staaten weltweit debattieren über strengere Kontrollen oder gar Verbote. Bitcoin mag langfristig Potenzial haben, doch kurzfristig bleibt er ein spekulativer Vermögenswert.
Fazit:
Wer hohe Barreserven hat, sollte durchaus über eine vorsichtige Diversifikation nachdenken. Eine kleine Allokation – etwa 1–5 % – in Bitcoin kann als Absicherung gegen Fiat-Währungsrisiken dienen. Doch wer mehr investiert, muss sich bewusst sein: Bitcoin ist (noch) kein sicherer Hafen, sondern ein hochspekulatives Asset.
André Batterman
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