5 Fragen an Manfred Möller, Chef de Cuisine vom Club de Bâle

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Personalisierung und Exklusivität gehören in vielen Unternehmen zur Marketingstrategie. Die Interessen und Bedürfnisse der Kundschaft zu kennen und ein massgeschneidertes Angebot und einen Service anzubieten, ist auch für die Gastronomie ein wichtiger Erfolgsfaktor. Seit 2014 denkt man in Basel bei den Wörtern «Exklusivität und Kulinarik» unweigerlich an den Club de Bâle.

Ein «Members-only»- Business Club mit erstklassigem Restaurant zum Netzwerken, Dinieren und Events abhalten. Ein hervorragender Ausblick auf den Rhein und Kleinbasel machen diesen Ort zum bevorzugten Business und Freizeit-Treffpunkt von Basler Persönlichkeiten.

Seit gut zwei Jahren empfängt der Chef de Cuisine Manfred Möller die Mitglieder im Club de Bâle. Der in Niederbayern aufgewachsene Spitzenkoch kam 1993 in die Schweiz, wo er diverse Stationen hatte: als Koch im Hotel Walserhof in Klosters, bei Novartis und auch in seinem eigenen 1-Sterne Restaurant stand er einige Zeit hinter dem Herd. Das Kochen und Gastgeber sein hat er in seinem geschichtsträchtigen Lehrbetrieb von der Pike auf gelernt. Im 1629 gegründeten Wirtshaus wurde alles frisch und selbst gemacht und auf Industrieprodukte verzichtet. Heute kümmert sich der Chef de Cuisine persönlich um das Wohlbefinden der Mitglieder im Club de Bâle, wo er sie mit erstklassigem Service empfängt.

Manfred Möller beschreibt das exklusive Mitglieder-Restaurant mit entspannter, diskreter Atmosphäre als «Boutique Küche». Hier kann er Befindlichkeiten abholen, auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Gäste eingehen und die exquisite Menükarte nach ihren persönlichen Vorlieben planen. Den Gestaltungsfreiraum, den er mit frischen Produkten hat und den engen Kontakt zu den Mitgliedern schätzt der Gastronom besonders.

Wir haben mit dem erfahrenen Spitzenkoch über seinen beruflichen Weg, seine persönlichen Ansichten rund um Erfolg und über den besten beruflichen Rat, den er je bekommen hat, gesprochen. Erfahren Sie mehr über Manfred Möller in unserem Interview des Monats.

Herr Möller, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?

«Als kleiner Junge hätte ich vermutlich «Landwirt» gesagt, denn ich bin auf dem Land aufgewachsen. Ganz in der Nähe wohnte ein sehr sympathischer Landwirt, der mich oft in seinen Stall rein liess und mir geduldig Dinge erklärte. Ab ungefähr 11 Jahren stand für mich aber fest, dass ich Koch werden möchte, auch wenn mir damals davon abgeraten wurde.

Ich habe mit meiner Berufswahl ins Schwarze getroffen, aber alternativ wäre ich auch sehr gerne Kunstschreiner geworden. Holz ist ein elementares, lebendes Material, das mich fasziniert – ähnlich wie Lebensmittel. Ich mag es, mit Händen und allen Sinnen zu gestalten und wenn dabei formschöne Sachen entstehen, ist es umso befriedigender.» 

Wie beginnen Sie Ihren Tag am liebsten?

«Auf der Terrasse des Club de Bâle mit Blick auf den Rhein und einer Tasse Kaffee in der Hand. Ich finde es herrlich, die Energie des Wassers zu spüren und die Stille zu geniessen. Das gibt mir eine innere Ruhe für den Tag. Früher dachte ich, jeden Tag die gleiche Aussicht, das muss doch langweilig sein. Aber das Gegenteil ist der Fall: Der Rhein sieht jeden Tag anders aus. Das Licht fällt anders, die Farben verändern sich… Ich finde das irrsinnig schön zu beobachten und Kraft zu tanken für den anstehenden Arbeitstag.»

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?

«Durch eigene Leistung anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. In meinem Beruf ist für mich Erfolg, wenn ein zufriedener Gast mit einem Lächeln nach Hause geht. Das zeigt mir, dass er erfolgreich empfangen und bedient wurde und positive Erinnerungen mitnimmt. Nachdem ich mein eigenes Restaurant aufgelöst habe, liessen meine Angestellten verlauten: «Wo du hingehst, da gehen wir auch hin». Dieses Bezeugnis hat mir gezeigt, dass ich auch in der Führung und im Zwischenmenschlichen erfolgreich bin. 

Im Privatleben erachte ich es als Erfolg, wenn Kinder so erzogen worden sind, dass sie mündige, selbstständige und freidenkende Bürger werden. Ich bin stolz auf die jungen Erwachsenen, die meine Kinder werden: meine kürzlich volljährig gewordene Tochter sowie mein 15-jähriger Sohn

Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?

«Mit guten Freunden draussen in der Natur eine Woche bei einem Winzer «wimmeln» (Bündnerisch für Traubenlese, Anm.d.Red). Aus einer alten geschäftlichen Beziehung, die nun seit 25 Jahren besteht, kenne ich jemanden, der im Piemont ein kleines Weingut besitzt. Ich habe eine Leidenschaft für guten Wein und ich möchte gerne irgendwann selber anpacken und sehen, welcher Aufwand dahintersteckt.

Nebst dieser Herzensangelegenheit für die Weinlese würde ich auch gerne in der Gassenküche mithelfen. Ein Leben am Rande der Gesellschaft ist nicht immer selbstverschuldet. Diesen in Not geratenen Menschen möchte ich etwas Gutes tun.»

Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?

«’Serviere nur das, was Du selbst mit Freude essen willst.’  Dies war der Standardspruch meines Lehrmeisters. Mit 16 Jahren findet man das noch nichtssagend, aber ich habe die Wahrhaftigkeit dieses Spruchs am eigenen Leib erfahren müssen und seither ist es auch mein Credo. Jeder der neu bei mir arbeitet, wird das verinnerlichen und als Leitstern für seine eigene Karriere mitnehmen.

Mein Lehrmeister pflegte auch zu sagen: ‘Bei mir lernst du nicht kochen, sondern arbeiten. Wenn du gelernt hast zu arbeiten, zieh in die Welt und lerne das Kochen.’ Ich verstehe heute, dass vor dem Vergnügen die Arbeit kommt. Heute erachte ich meine Arbeit als reines Vergnügen.»

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Möller für sein Mitwirken an diesem Beitrag. Dieses Interview wurde telefonisch geführt.

Redaktorin: Neslihan Steiner

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