5 Fragen an Oscar Roth, CEO Rotzinger Group | General Manager Rotzinger AG 

Oscar Roth, Rotzinger AG

Tiefkühlpizza, verpackte Brotwaren, Schokolade, Kaugummis, Biskuits… Jeden Tag kaufen wir Lebensmittel und Produkte, die in Verpackungen geliefert werden. Haben Sie sich jemals gefragt, wie diese Verpackungen hergestellt werden? Hinter diesen alltäglichen Produkten verbirgt sich eine komplexe Welt aus Technologie, Innovation und Nachhaltigkeitsforschung. Unser Interviewpartner des Monats ist General Manager eines der führenden Schweizer Unternehmen in der Verpackungsindustrie und verfügt über 25 Jahre Erfahrung in dieser Branche.

Oscar Roth ist seit 2017 bei der Rotzinger AG in Kaiseraugst als General Manager tätig. Seit über drei Jahren ist er ausserdem CEO der Rotzinger Group, der aktuell acht Unternehmen mit eigenen Produkten gehören: Demaurex, Hansella, MF-Hamburg, Packfeeder, Rotzinger, Rotzinger PharmaPack , Transver und ein Minderheit der Firma Autexis. Die Gruppe beschäftigt weltweit über 500 Mitarbeitende an Standorten in der Schweiz, Deutschland, Spanien und den USA.

Der Hauptsitz der Rotzinger Gruppe befindet sich in Kaiseraugst, Schweiz. Hier produziert und vertreibt die international tätige Rotzinger AG komplette Speichersysteme und Förderanlagen, vorwiegend für die ständig wachsenden Anforderungen der Lebensmittelindustrie, aber auch für die Pharma, Kosmetikbranche und weitere Industrien. Mit ihren sechs Schwestergesellschaften in der Schweiz und in Deutschland ergänzt sich die Produktpalette optimal.

Die Arbeit in der Verpackungsbranche zeichnet sich durch eine einzigartige Mischung aus Tradition und Innovation aus. Der Fokus auf hohe Qualitätsstandards, Zuverlässigkeit, Präzision und schweizerische Tugenden der Rotzinger AG wird international hoch geschätzt. Das Schweizer KMU hat sich im Laufe der Zeit erfolgreich gewandelt und wurde zu einem der «Hidden Champions» in der Wettbewerbsarena.

Ökologische Themen sind auch in dieser Branche von wachsender Bedeutung: Die Rotzinger AG stellt nicht nur sicher, dass ihre Verpackungen die Produkte ansprechend präsentieren, sondern auch nachhaltige Lösungen bieten. Sei es, dass bei der Herstellung von Verpackungen kein Abfall entstehen soll oder die verwendeten Verpackungsmaterialien recycelbar sein sollten. Diese Herausforderung macht die Arbeit in der Branche äusserst spannend und innovativ.

Die Balance zwischen der aufwändigen Produkteentwicklung und der Schnelllebigkeit des Geschäftsumfelds ist eine ständige Herausforderung, der sich Unternehmen in der Verpackungsbranche stellen müssen. Techniker und Ingenieure, die massgeblich an der Entwicklung von Verpackungslösungen beteiligt sind, benötigen beispielsweise ruhige Arbeitsumgebungen, in denen sie kreativ und effizient arbeiten können. Eine Herausforderung in der Branche, da die Anforderungen der Kundschaft oft hohe Geschwindigkeit und Flexibilität erfordern.

Oscar Roth ist stolz auf die Fähigkeit der Schweiz, Unternehmen hervorzubringen, die von starken Unternehmenden und Führungspersonen geprägt sind. Diese gingen oft die „Extra Meile“, um innovative Lösungen zu entwickeln und ihre Organisationen erfolgreich zu führen. Im Gegensatz dazu seien europäische Grosskonzerne manchmal träge und neigten dazu, sich auf ihre Vergangenheit zu verlassen. «Die Messlatte wird immer am letzten Projekt angelegt, und das Überleben in dieser Branche erfordert eine konstante Bereitschaft zur Innovation», so der Geschäftsführer.

Erfahren Sie in unserem Interview mehr über Oscar Roth, seine Karriereeinflüsse, seine täglichen Reflexionen und beruflichen Ansichten.

Herr Roth, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?

«Mein Vater war selbstständiger Unternehmer und führte sein eigenes Unternehmen in der Verpackungsbranche. Schon in meiner Jugend war ich eng mit dieser Branche vertraut und konnte die Faszination für sie entdecken. Die Idee, selbstständig zu sein und kontinuierlich in ein Unternehmen zu investieren, war immer eine Überlegung wert. Die Selbstständigkeit bedeutet, selbst und ständig Verantwortung zu übernehmen, was eine gewisse Anziehungskraft auf mich ausübte.

Auf der anderen Seite war mein Grossvater Schreiner. Ich bewunderte, was er mit seinen eigenen Händen erschaffen konnte, und fand die Idee, in einem kreativen Berufsfeld tätig zu sein, äusserst faszinierend. Die Welt der Schreinerei und Architektur hätte für mich ein alternativer Weg sein können, bei dem ich meine gestalterischen Fähigkeiten hätte ausleben können. Insgesamt denke ich, dass meine berufliche Laufbahn in der Verpackungsbranche von meinen familiären Einflüssen und Interessen geprägt wurde. In meiner aktuellen Tätigkeit übernehme ich gesamtheitliche Verantwortung, auch im gestalterischen Sinne.»

Wie beginnen Sie Ihren Tag am liebsten?
«Ich wohne im Aargau und habe das Glück, einen grossartigen Ausblick auf die majestätischen Alpen zu haben. Jeden Morgen, wenn ich aus dem Fenster schaue, bin ich fasziniert von diesem Anblick. Die Alpen erscheinen oft so weit entfernt, aber in Wirklichkeit sind sie ganz nah. Es erinnert mich daran, dass das, was auf den ersten Blick fern erscheint, tatsächlich in greifbarer Nähe sein kann, wenn man es wirklich will.

Obwohl die Versuchung gross ist, in die Alpen zu fahren und die Schönheit dieser Region zu geniessen, mache ich mich dennoch auf den Weg zur Arbeit, die sich eher in nördlicher Richtung befindet. Aber ich denke immer daran, dass die Alpen nur eine kurze Fahrt entfernt sind, und das motiviert mich, die Aufgaben des Tages mit frischem Elan anzugehen. Es ist ein kleiner Moment der Inspiration am Morgen, der mir hilft, den Tag mit einem positiven Gefühl zu beginnen.»

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
«Für mich persönlich ist Erfolg in erster Linie von der menschlichen Seite geprägt. Es bedeutet, meine Stakeholder in einem Umfeld zu unterstützen, in dem sie ihre Talente und Fähigkeiten entfalten können. Es geht darum, sie zu motivieren, am Erfolg teil und daran Freude haben zu lassen. Erfolg bedeutet, gemeinsam zu feiern, zu strahlen und die individuellen Talente eines einzelnen zum Ausdruck zu bringen.

Interessanterweise finde ich, dass eigene Erfolge nicht immer so intensiv zelebriert werden müssen wie die Erfolge anderer Menschen. Oftmals bringt es mir persönlich mehr Freude, die Erfolge und Glücksmomente meiner Partner, Freunde oder Kollegen zu feiern. Es ist etwas Besonderes, anderen dabei zuzusehen, wie sie ihre Ziele erreichen und ihre Träume verwirklichen.»

Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«In meiner aktuellen Position investiere ich bereits eine erhebliche Menge an Zeit und Energie in meine beruflichen Verpflichtungen. Die Anforderungen meines Jobs sind anspruchsvoll, und ich arbeite mehr, als in meiner normalen Arbeitszeit erwartet wird. Ich gehe bereits die „Extra Meile“, um sicherzustellen, dass meine beruflichen Aufgaben erfüllt werden. Die Möglichkeit, unbezahlte Arbeit zu leisten, ist in meinem aktuellen Kontext begrenzt. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu respektieren und die bestmögliche Balance zwischen Beruf, Familienleben und persönlichem Engagement zu finden.»

Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«Der beste berufliche Rat, den ich jemals erhalten habe, lautet: „Konzentriere dich auf das, was du beeinflussen kannst.“ Dieser Ratschlag betont die Bedeutung, sich auf die Dinge zu fokussieren, die innerhalb unserer Kontrolle liegen, und die Akzeptanz, dass es in jeder beruflichen Situation Faktoren geben wird, die ausserhalb unseres Einflussbereichs liegen.

Die Idee dahinter ist, sich nicht von den Dingen frustrieren zu lassen, die wir nicht ändern können. Wir fühlen uns sonst nur machtlos und handlungsunfähig. Stattdessen sollten wir unsere Energie und Ressourcen darauf konzentrieren, was wir aktiv gestalten und verbessern können. Dies ermöglicht uns, produktiver zu sein, effektivere Lösungen zu finden und mit Herausforderungen auf eine konstruktive Weise umzugehen.

Ein weiterer Teil dieses Ratschlags besteht darin, sich nicht zu sehr mit den Fehlern oder Versäumnissen anderer zu beschäftigen, sondern sich auf die eigenen Handlungen und Verantwortlichkeiten zu konzentrieren. Dies hilft dabei, den Blick auf die eigenen Ziele und den Weg zum beruflichen Erfolg zu richten, anstatt in negativen Gedanken oder Schuldzuweisungen stecken zu bleiben.

Ich mag diesen Tipp, da er eine positive und proaktive Einstellung gegenüber beruflichen Herausforderungen betont. Auch wenn mir das nicht immer gelingt, habe ich diesen Ratschlag im Hinterkopf.»

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Roth für sein Mitwirken an diesem Beitrag.
Dieses Interview wurde telefonisch geführt.

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