5 Fragen an Stefan Basler, Geschäftsführer Haeusler AG

Stefan Basler, Geschäftsführer Haeusler AG

Abwägen, anpacken und umsetzen, anstatt sich durch Bedenken, Zweifel oder dem inneren Schweinehund abhalten zu lassen: Die «Screw it – Let’s do it»-Mentalität bringt in vielen Lebensbereichen Vorteile. Wenn man einfach mal anfängt und sich auf das Handeln konzentriert, kann man schneller Entscheidungen fällen und diese in die Tat umsetzen, was einem ein Gefühl der Kontrolle und Kompetenz vermittelt und das Selbstvertrauen aufbaut.

Stefan Basler ist von Natur aus jemand, der überlegte Entscheide trifft. Gefragt nach dem besten beruflichen Ratschlag seiner bisherigen Karriere sagt er aber: Screw it – let’s do it. Erfahren Sie in unserem Interview des Monats mehr über diese Maxime und warum sie für Stefan Basler so bedeutsam war.

Dinge anzupacken, ist aber oft ein innerer Kampf mit sich selbst. Ob es darum geht, sich frühmorgens für die Joggingschuhe und gegen das Kopfkissen zu entscheiden oder seine Komfortzone zu verlassen und einen neuen, herausfordernden Job in einem fremden Land anzunehmen. Unser Interviewpartner des Monats kennt diesen Zwiespalt. Stefan Basler ist heute der Geschäftsführer der Haeusler AG, ein weltweit agierendes Unternehmen in der Metallumformindustrie und den dazugehörigen Fertigungslinien. Nach vielen Jahren direkter und indirekter Führungserfahrung bei global tätigen Grossunternehmen, mit der Leitung mehrerer Abteilungen und Erfahrungen als Geschäftsleistungsmitglied zog es Stefan Basler jüngst wieder in ein KMU. Geradlinig ist sein Werdegang nicht, aber der Kreis schliesst sich beim Familienunternehmen Haeusler mit Sitz in Duggingen, wo sich zwei für Stefan Basler wichtige Faktoren vereinen: KMU und Maschinenindustrie. Seinen beruflichen Werdegang begann Stefan Basler mit der Elektroniker Lehre bei einem KMU und arbeitete mehrere Jahre auf dem Beruf. Schon in jungen Jahren war er weltweit im Einsatz und sammelte wertvolle Erfahrungen. Ein klares Berufsziel verfolgte er noch nicht, aber er wusste, dass er sich mehrere Möglichkeiten offenhalten möchte. So absolvierte er die Eidgenössische Matura und studierte an der Universität Zürich Betriebswirtschaft. Danach stieg er im Dienstleistungssektor der Maschinenindustrie ein und erhielt kurz darauf die Möglichkeit, während vier Jahren in Hongkong zu leben und zu arbeiten – eine aufregende und prägende Zeit für ihn und seine Partnerin. Das sehr kompetitive Umfeld in Asien formte seine Karriere und zeigte ihm, dass die Work-Life-Balance nicht alles ist. Er kam zurück in die Schweiz, überzeugt, dass diese Generation mehr leisten muss, um im internationalen Vergleich mit der gestiegenen Konkurrenz bestehen zu können. Auch wenn es zwischenzeitlich noch andere Stationen in seiner beruflichen Laufbahn gab, ist er bis heute fasziniert von der Maschinenindustrie, die geprägt ist von hohen technischen Anforderungen welche Innovationsfähigkeit erfordern.

Herr Basler, wenn Sie in jüngeren Jahren einen anderen Weg eingeschlagen hätten, was wäre aus Ihnen geworden?

«Als Kind hatte ich keinen klaren Berufswunsch. Ich war gerne draussen und habe viel mit meinen Freunden im Wald gespielt. Ich war aber auch stets sehr interessiert an Maschinen und Technologie und oft in der Werkstatt meines Grossvaters anzutreffen. Anstatt der Elektroniker-Lehre hätte es vermutlich auch eine Forstwart-Lehre sein können. Die in der Schnupperlehre aufgezeigten Möglichkeiten und die Ratschläge meiner Eltern liessen mich dann beruflich gegen den Wald und zu Gunsten der Maschinenindustrie entscheiden.

Wie beginnen Sie Ihren Tag am liebsten?
«Mein Tag beginnt sehr früh: Um 5 Uhr stehe ich auf und gehe unter der Woche ungefähr 25 Minuten Joggen. Ja, das Murmeltier grüsst immer, es tut mir aber extrem gut, meinen Bewegungsdrang am Morgen zu stillen – danach bin ich den ganzen Tag viel geerdeter.»

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
«Erfolg ist für mich, wenn ich ein gesetztes und anspruchsvolles Ziel erreiche. Erfolg bedeutet auch ein persönliches Tief wegzustecken und dieses zu überwinden.  Wenn man den Kopf nicht hängen lässt und weiter geht meistert man die Hürde  und geht gestärkt in die nächste Etappe.»

Wofür würden Sie eine Woche gratis arbeiten?
«Als ehemaliger Jungwacht-Leiter würde ich mich in einem Jugendverband engagieren. Ich habe in dieser Zeit wahnsinnig viel gelernt im Umgang mit anderen Menschen, über Führung und Projektleitung. Wie man beispielsweise ein Lager organisiert, sich gegenseitig hilft und an einem Strang zieht, Probleme ausdiskutiert… Das hätte ich so in keinem Buch lernen können. Dieses wertvolle Angebot für die Jugend finde ich sehr unterstützenswert, man lernt für’s Leben.»

Was war der beste berufliche Rat, den Sie jemals bekommen haben?
«Als mir bei der SR Technics Group die Stelle als Area Sales Director in Hongkong angeboten wurde, hatte ich meine Bedenken. Persönlich hatte ich kein spezifisches Knowhow, was Triebwerke und die Aviatik betrafen. Was mich letzten Endes bekräftigte, war meine damalige Freundin und heutige Ehefrau: «Screw it – let’s do it! Wir machen das jetzt einfach! Was kann schon Schlimmes passieren?» Ich finde es wichtig, Entscheide abzuwägen, aber noch wichtiger ist es, den Sprung – manchmal auch ins kalte Wasser – zu wagen. Meiner Erfahrung nach ist es besser, etwas zu tun und es unter Umständen zu bereuen, als nicht zu springen und der entgangenen Chance mit ‘hätte, könnte und wäre’ nachzutrauern.»

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Basler für sein Mitwirken an diesem Beitrag.
Dieses Interview wurde telefonisch geführt.

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